Victoria bringt Struktur ins Chaos, Tiefgang in Gespräche und Vollendung in jedes Projekt.
Victoria habe ich 2016 während unserer Erzieherausbildung kennengelernt, und schon damals wusste ich: Das bleibt nicht nur bei einer flüchtigen Bekanntschaft. Schon in der Ausbildung fiel sie mir auf – und das nicht nur, weil sie in den Jahren so viele verschiedene Frisuren hatte, dass man manchmal zweimal hinschauen musste. Egal ob Dreadlocks, raspelkurz, lang oder wieder ganz anders – Victoria hat das Leben schon immer auf ihre eigene Art ausprobiert. Sie macht Dinge nicht halbherzig, sondern mit vollem Einsatz, einfach um zu sagen: „Ich hab’s versucht.“
Doch hinter dieser Experimentierfreude steckt jemand, der nicht nur Dinge testet, sondern sie auch zu Ende bringt – und das mit einer beeindruckenden Konsequenz. Wir wussten beide schon während der Ausbildung, dass wir diesen Beruf in der klassischen Form nicht ausüben würden. Aber Victoria? Hat’s durchgezogen – und zwar nicht irgendwie, sondern als Klassenbeste. Ich habe die Ausbildung natürlich auch abgeschlossen, aber sagen wir mal so: Ich hatte das Glück, in der richtigen Reihe zu sitzen. Denn wenn es um Tests ging, war Victoria nicht nur meine Rettung – sie war die Rettung der ganzen Reihe. Während andere Spickzettel geschrieben haben, hatten wir einfach Victoria. Ein kurzer Seitenblick, ein unauffälliges Nicken – und plötzlich wusste die halbe Reihe die richtige Antwort. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir damals eine inoffizielle Lerngemeinschaft gebildet haben… nur dass der ganze Lernstoff eigentlich aus Victorias Kopf kam.
Sie war diejenige, die man fragte, wenn es um Rechtschreibung oder Grammatik ging. Diejenige, die Präsentationen und Projekte so gründlich vorbereitet hat, dass sie vor der Klasse stand und mit Bedacht und Struktur ihre Worte wählte. Aber: Sie ist auch diejenige, die du nicht fragen solltest, wenn du schnell irgendeine Lösung brauchst. Denn schnell und „irgendwie“ gibt es bei ihr nicht – wenn Victoria etwas macht, dann richtig. Ich erinnere mich an ein Projekt, bei dem wir ein Brettspiel gebaut haben. Sie hat sich mit voller Hingabe an winzige, detailreiche Tierfiguren gemacht, die sie dann liebevoll auf die Heizung zum Trocknen legte. Tja… und dann kam ich. Ich wollte nur schnell aus dem Fenster schauen, bin über die Couch geklettert – und die filigranen Figuren? Geschichte. Aber Victoria blieb ruhig. Kein Drama, keine Vorwürfe – und das Brettspiel? Hatte dann halt keine Tiere mehr.
Unsere Leben sahen damals zwar auf den ersten Blick unterschiedlich aus, aber wir haben immer gespürt, dass wir ähnlich ticken. Als wir dann gemeinsam mit Felix unsere ersten Projekte starteten, wurde klar, wie gut wir uns ergänzen.
Victoria ist unser „Brain“. Sie ist diejenige, die Listen schreibt, Texte verfasst, professionelle E-Mails formuliert und dabei immer den Überblick behält. Es ist so faszinierend, sie merkt sich einfach alles – wirklich alles. Selbst wenn sie mitten in einer langen Geschichte plötzlich tausend andere Gedanken einfügt, kommt sie am Ende wieder genau auf den Punkt zurück. Ich? Wäre längst verloren und hätte keine Ahnung mehr, was ich ursprünglich erzählen wollte.
Dazu kommt ihr unglaubliches Organisationstalent. Während ich oft chaotisch drauflosarbeite, bringt Victoria Struktur rein und findet sogar meine To-Do Listen, wenn ich sie mal wieder suche. Sie denkt voraus, plant, überlegt – und setzt es dann auch noch um. Für sie war es sicher nicht immer einfach, mit uns Chaoten klarzukommen, aber sie hat ihren Weg gefunden, Ordnung in unser kreatives Durcheinander zu bringen.
Was Victoria aber besonders macht, ist nicht nur ihr Verstand, sondern ihr Gespür für Menschen. Sie merkt sofort, wenn es jemandem nicht gut geht, und durch ihre Heilerausbildung hat sie noch zusätzlich Techniken gelernt, um andere in ihrer Selbstheilung zu unterstützen. Aber eigentlich reicht schon ihre bloße Anwesenheit – ihre Ruhe, ihre Energie, ihr Verständnis wirken oft mehr als tausend Worte.
Das Faszinierende an Victoria ist ihre Vielseitigkeit. Sie ist nicht nur diejenige, die Räucherstäbchen schwingt, Kerzenlicht liebt und tiefgründige Gespräche führt. Nein, sie ist auch die, die Radlader fährt, Snowboard unter den Füßen hat, mit dem elektrischen Einrad durch die Gegend düst und sich keine Grenzen setzt. Wenn ich gestresst bin, gehe ich zu ihr und bitte um eine Access-Bars-Session – und danach bin ich wieder ganz bei mir. Wenn ich mit meiner Tochter nicht weiterweiß, hat sie eine Idee, was energetisch gerade los sein könnte, und bringt wieder Balance rein.
Victoria ist auf so vielen Ebenen eine Bereicherung in meinem Leben. Wir haben gemeinsam so viele Erfahrungen gesammelt – privat, beruflich, auf Reisen, in Projekten. Und ich weiß: Das war erst der Anfang.
Wir sind nicht nur Freunde – wir sind viel mehr. Wir fühlen uns, wir wissen, wie es dem anderen geht, ohne dass wir es aussprechen müssen. Wir haben so viele besondere Momente geteilt, Herausforderungen gemeistert und Träume verwirklicht. Und das Beste? Es geht immer weiter. Ich freue mich auf alles, was noch kommt – weil ich weiß, dass wir zusammen alles schaffen können.